Tommy, du hast eine beeindruckende Laufbahn vom Juniorentrainer in Leipzig bis hin zum Frauen Trainer in der 2. Liga. Was waren für dich die prägendsten Stationen deiner Trainerkarriere?

Ganz ehrlich – jede Station, die ich bisher erlebt habe, hat mich ein Stück weitergebracht. Es waren nicht immer nur die grossen Momente, sondern oft die kleinen Begegnungen, die Gespräche nach dem Training, die Herausforderungen, an denen man wächst. Jedes Team, jeder Ort, jede Aufgabe hat mir etwas mitgegeben – mal Geduld, mal neue Perspektiven, mal die Erkenntnis, dass man nicht immer alles im Griff haben muss. All das hat mich geprägt und zu dem gemacht, der ich heute bin. Nicht perfekt, aber mit dem Herzen bei der Sache – und immer bereit, weiter dazuzulernen.

Wie bist du ursprünglich zum Frauenfussball gekommen – und was fasziniert dich besonders an der Arbeit mit Frauenteams?

Als ich in die Schweiz kam, hatte ich den ersten Kontakt mit dem Frauenfussball, davor war ich nur im Männerfussball tätig. Mich fasziniert an der Arbeit mit Frauenteams besonders die Mischung aus hoher Lernbereitschaft, Teamgeist, ehrlicher Kommunikation und dem spürbaren Willen, sich gemeinsam weiterzuentwickeln.

 
Du übernimmst nun das Frauen 1 Team beim FC Buchs-Dällikon – was hat dich an dieser Aufgabe gereizt?

Ich komme ursprünglich aus einem Dorfverein, wo ich selber meine ganze Fussball Kindheit verbracht habe. Der Zusammenhalt, die Familiäre Atmosphäre, die gegenseitige Unterstützung, genau diese Grundtugenden und Gefühle aus meiner Vergangenheit waren mir wichtig. Sportlich gesehen, finde ich aber auch ein junges entwicklungsfähiges Team vor, was noch viel Potenzial besitzt. Ausserdem ist der Verein seit Jahren sehr gut geführt, gerade im Nachwuchsbereich, wo man viele junge Talente entdecken kann und welche den Verein in den nächsten Jahren prägen werden. 

Welche Entwicklung siehst du für das Team in den nächsten ein bis zwei Jahren – sportlich und menschlich?

In den nächsten ein bis zwei Jahren wünsche ich mir, dass wir als Team nicht nur besser, sondern auch enger zusammenwachsen. Dass wir auf dem Platz mutiger, klarer und sicherer spielen – und in schwierigen Momenten nicht den Kopf verlieren, sondern Lösungen finden.

Gibt es eine bestimmte Spielphilosophie oder taktische Ausrichtung, die du mitbringen willst?
Meine Spielidee lebt davon, dass wir mutig und mit Freude nach vorne spielen. Wir wollen den Ball, wir wollen das Spiel machen – mit Tempo, klaren Pässen und viel Bewegung. Mir ist wichtig, dass jede Spielerin versteht, was sie tut, und dabei ihre Stärken einbringen kann. Wenn wir den Ball gewinnen, schalten wir schnell um, suchen den Weg zum Tor. Und wenn wir ihn haben, nutzen wir den Raum, bleiben geduldig – aber zielstrebig. Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu finden, mit Überzeugung zu spielen und als Team besser zu werden – Schritt für Schritt, mit Herz und Klarheit.

Was ist dir in der Zusammenarbeit mit Spielerinnen besonders wichtig?

Mir ist besonders wichtig, dass wir uns ehrlich und mit Respekt begegnen – als Menschen und als Team. Vertrauen, Offenheit und klare Kommunikation sind für mich die Basis, um gemeinsam zu wachsen – sportlich und menschlich. 

Wie würdest du deinen Führungsstil beschreiben – eher autoritär, partizipativ oder situativ angepasst?
Ich würde meinen Führungsstil als situativ und partizipativ beschreiben – mit Herz, Klarheit und einem offenen Ohr. Mir ist wichtig, dass jede Spielerin weiss, woran sie ist, dass es einen klaren Rahmen gibt. Aber genauso wichtig ist mir, dass sie mitreden kann, sich einbringen darf und Verantwortung übernehmen kann.

Welche Rolle spielen für dich Werte wie Respekt, Teamgeist und Kommunikation in einem erfolgreichen Frauenteam?
Werte wie Respekt, Teamgeist und Kommunikation sind für mich das Fundament eines erfolgreichen Teams – ohne sie funktioniert auf Dauer gar nichts.

Was sind deine konkreten sportlichen Ziele für die kommende Saison?

Für die kommende Saison wünsche ich mir vor allem, dass wir als Team zusammenwachsen und uns weiterentwickeln– spielerisch, aber auch menschlich. Mir ist wichtig, dass wir gemeinsam lernen, Situationen besser zu lösen, unsere Stärken mutiger einsetzen und Stück für Stück sicherer in unserem Spiel werden. Der Erfolg kommt dann von ganz alleine….

Woran würdest du deinen eigenen Erfolg als Trainer beim FC Buchs-Dällikon messen – am Tabellenplatz oder an der Entwicklung des Teams?
Ehrlich gesagt würde ich mich selbst nie einfach nur an Zahlen oder einem Tabellenplatz bewerten – das fühlt sich für mich nicht richtig an. Viel wichtiger ist für mich, wie wir uns als Team entwickeln, zusammenhalten, uns gegenseitig besser machen und jede Spielerin mit Freude und Stolz auf dem Platz steht.

Was dürfen die Fans des FC Buchs-Dällikon von deinem Team erwarten – auf und neben dem Platz?

Sie dürfen von uns ein Team erwarten, das zusammenhält, sich reinhängt und nie aufgibt. Wir wollen mutig auftreten, füreinander da sein und es auch zeigen.

Wenn du in einem Jahr auf deine erste Saison hier zurückblickst – was wäre für dich persönlich ein gelungenes Fazit?
Wenn ich in einem Jahr zurückblicke, dann wäre es für mich das Schönste, wenn die Spielerinnen sagen können: Hey, ich bin wirklich besser geworden – und ich merke das auch.